Beratungsstruktur
Das „Volksbegehren Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern - Rettet die Bienen“ von 2019 hat dazu geführt, dass die behördliche Beratungskapazität im Bundesland deutlich erhöht wurde. Die Beratung zum Thema Biodiversität im Offenland richtet sich an Flächenbewirtschafter. Sie wird durch das bayerischen Ressorts Landwirtschaft und Umwelt angeboten. Ansprechpartner der Wildlebensraumberatung (WLB) sind nun an jedem der 32 Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) tätig. Angeboten wird eine einzelbetriebliche Beratung, die jeder Landwirt kostenlos in Anspruch nehmen kann.
Zusätzlich wurden 2020 weitere 50 neue Stellen in der Naturschutzverwaltung geschaffen. In 42 der 71 bayerischen Landkreisen kümmern sich jetzt Beraterinnen und Berater als Teil der unteren Naturschutzbehörden um die Biodiversität in ihrem Landkreis. Die höheren Naturschutzbehörden koordinieren deren Arbeit mithilfe von acht Mitarbeitenden. Zudem unterstützt ein Fachmanagement am Bayerischen Artenschutzzentrum die Biodiversitätsberatung.
Neben der Wildlebensraumberatung der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Naturschutzberatung durch die unteren Naturschutzbehörden gibt es weitere Angebote – zum Beispiel die der Landschaftspflegeverbände oder von Bioland.
Wildlebensraum-Modellgebiete
Ein weiteres Ziel ist es, in jedem der 32 Dienstgebiete ein Wildlebensraum-Modellgebiet (WL-Modellgebiet) aufzubauen und langfristig zu betreuen. Typischerweise ist ein WL-Modellgebiet etwa 400 Hektar groß. Die agrarökologischen Maßnahmen innerhalb und außerhalb der Nutzfläche, die in diesem Landschaftsausschnitt umgesetzten werden, nehmen nach und nach zu. Die Kulturlandschaft wird sich sichtbar und erlebbar zu einem Lebensraum-Mosaik verändern. Die WL-Modellgebiete dienen als Best Practice-Beispiele für Landwirte und weitere Akteure der Region.
Die Koordinierung von Beratungen zur Biodiversität wird von zwei Verwaltungen übernommen:
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) koordiniert die Wildlebensraumberatung fachlich. Die Landwirtschaftsämter (ÄELF) beraten Landwirte zur optimalen Maßnahmenumsetzung in der offenen Kulturlandschaft.
Das Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) koordiniert die Biodiversitätsberatung in ökologisch wertvollen Teilen der Natur und Landschaft (gemäß Art. 5b BayNatSchG). Die Beratung wird durch die unteren Naturschutzbehörden (uNB) durchgeführt. Unterstützt werden sie auch durch die höheren Naturschutzbehörden der Regierungen, die die Aktivitäten und Netzwerke auf regionaler Ebene koordinieren.
Weitere Informationen
Vortrag zur Qualifizierung von Biodiversitätsberatenden in Bayern (PDF, 2,88 MB)
Luise Linderl, Landeskoordination Biodiversitätsberatung Bayern
Kontakt
Dr. Sabine Heinz
Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau
sabine.heinz@lfl.bayern.de
Philipp Bozem
Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau
philipp.bozem@lfl.bayern.de
Luise Linderl
Bayrisches Landesamt für Umwelt (Lfu)
Landeskoordination Biodiversitätsberatung, Biotopverbund
luise.linderl@lfu.bayern.de
Zuletzt aktualisiert: März 2024
