Baden-Württemberg

Projekt Moving Migration

Stand:

18.02.2021

Kontakt:

Diakonieverband Reutlingen

ELER-Förderung:

ja

Finanzierung:

LEADER-Fördermittel

Laufzeit:

seit 2019

Themen:

  • Förderung regionaler Wirtschaft
    • Unterstützung von Kleinst- und Kleinunternehmen
  • Gesellschaft und Soziales
    • Integration
    • Kirche

Förderperiode:

  • ELER 2014 - 2022

Beschreibung

Zusammenfassung:

Viele Unternehmen in ländlichen Regionen sind bereit, internationale Arbeitskräfte zu rekrutieren oder eingewanderten Menschen eine berufliche Perspektive zu bieten. Doch oft müssen sie dafür viel Bürokratie bewältigen. Hier hilft das Projekt Moving Migration.

Ausgangssituation:

Auf der Münsinger Alb gibt es viele regionstypische kleine und mittlere Betriebe, die bereit sind, Migrantinnen und Migranten einzustellen. Doch der bürokratische und zeitliche Aufwand verlangen ihnen einiges ab. So war es beispielsweise eine hohe Hürde, eine Arbeitserlaubnis für Menschen ohne abgeschlossenes Asylverfahren oder abgelehnte Asylbewerber zu beantragen. Als Reaktion formierte sich schnell ehrenamtliches Engagement: Die Ehrenamtlichen begleiteten Geflüchtete und Migranten und ermöglichten ihnen vor allem durch ihr persönliches Netzwerk eine Arbeitsstelle.

Inhalt:

Der Bedarf an professioneller Unterstützung wurde immer deutlicher. Hier setzt das Projekt Moving Migration des Diakonieverbands Reutlingen an: Ziel ist es, als Brücke zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu fungieren. Mit Unterstützung aus LEADER-Fördergeldern der Region Mittlere Alb konnte die anteilige Finanzierung einer Projektarbeitsstelle für Moving Migration gesichert werden. Das Projektteam nutzt seine Kontakte zu Arbeitgebern und Arbeitnehmern und versucht, neue interessierte Arbeitssuchende zu gewinnen. Fragestellungen und Schwierigkeiten sowohl persönlicher als auch rechtlicher Art kann das Team schnell klären oder an entsprechende Fachdienste weitervermitteln. Dabei greift das Projekt insbesondere auch auf die vorhandenen Kapazitäten in der Diakonischen Bezirksstelle zurück, in der Schuldner- und Suchtberatung, Schwangerenberatung und Sozialberatung angesiedelt sind. Bei Bedarf kann an diese niederschwellig und schnell weitervermittelt werden.

Ziele:

Die Integration durch Arbeit ist ein wichtiges Ergebnis des Projekts. Besonders im Spracherwerb, bei sozialen Kontakten oder im Ansehen in der Bevölkerung konnte die Integration vorangebracht werden. Perspektivisch will das Projektteam einen weiteren Schwerpunkt auf die Fachkräftezuwanderung legen. In der Region gibt es mehrere soziale Einrichtungen sowie gastronomische Betriebe, für die dieses Thema auch in Zukunft relevant sein wird.

Besonderheiten:

Durch die langjährige Arbeit der Diakonischen Bezirksstelle bestanden bereits gute Kontakte zu Kommunen, Kirchengemeinden und örtlichen Vereinen. Zudem arbeiten Vertreterinnen und Vertreter der Diakonischen Bezirksstelle in verschiedenen Gremien der LEADER-Aktionsgruppe Mittlere Alb mit und sind in regelmäßigem Austausch mit dem Regionalmanagement. Im Projektbeirat treffen sich wichtige Akteure im Sozialraum: Vertreter der Arbeitgeber, des Trägers, des Jobcenters, des Landratsamtes, Ehrenamtliche und Vertreter diakonischer Einrichtungen. Die Ehrenamtlichen kommen häufig aus der kirchlichen Ehrenamtsarbeit. Somit sind die Projektträger auch im regelmäßigen Austausch mit den lokalen Kirchengemeinden in und um Münsingen.

Von Beginn an zeigten die Arbeitgeber große Offenheit. Viele nahmen einen erhöhten Bedarf an Begleitung auf sich und stellten zum Beispiel Mentoren im Betrieb zur Verfügung. Zurzeit ist die Arbeit bei Moving Migration allerdings stark von Corona beeinflusst: Mehr Kriseninterventionen und Einzelfallberatungen für Arbeitnehmer sind notwendig, um das Projekt aufrechtzuerhalten und die Erfolge zu sichern. Eine weitere Herausforderung, die mit viel Engagement angegangen wird.

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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