Baden-Württemberg

Energieregion 2010

Stand:

28.07.2008

Kontakt:

Gemeinde Schuttertal
Hauptsraße 5
77978 Schuttertal
Carsten Gabbert
Telefon: 07826-96660
E-Mail: gabbert@schuttertal.de

ELER-Förderung:

ja

Finanzierung:

55% EU-Mittel 20% Landesmittel 25% kommunale Träger

Laufzeit:

27.10.2009 bis 27.10.2012

Themen:

  • Erneuerbare Energien
    • Nahwärmesysteme
    • Solarenergie
    • dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien

Förderperiode:

  • ELER 2007 - 2013

Beschreibung

Zusammenfassung:

Mit dem Vorhaben wurde erstmals eine grundlegend neue Konzeption für eine nachhaltige und umsetzungsorientierte, erneuerbare Energiewirtschaft inklusive der Mobilisierung der möglichen Energiepotenziale eines interkommunalen Zusammenschlusses im ländlichen Raum im Praxismaßstab für die Energieregion erprobt.

Das Projekt besteht aus mehreren Teilprojekten. Dabei fand eine GIS- gestützte Standortanalyse für Photovoltaik- und thermische Solaranlagen mittels Laserscannerdaten statt. In einem nächsten Schritt soll nun eine Thermografieerhebung an speziellen öffentlichen Gebäuden bzw. privaten Gebäuden im Leadergebiet erfolgen.

Nach diesen Erhebungen werden drei öffentliche Infoveranstaltungen im ganzen Leadergebiet angeboten. Hier finden spezielle Beratungen statt und es wird aufgezeigt, wie die gewonnenen Daten richtig umgesetzt werden können. Es sollen dann Modernisierungsmaßnahmen an Gebäuden folgen, mit dem Ziel der maximalen Energieeinsparung.

Ausgangssituation:

Das Leitprojekt zeichnet sich aus durch die Vernetzung der Teilprojekte mit dem Ziel einer ganzheitlich optimierten Energieeffizienz durch Energieeinsparung und Stärkung der erneuerbaren Energien im ländlichen Raum.

Internationale Bestrebungen wie das EU-Ratsprotokoll sowie die Beschlüsse der Bundesregierung haben dazu geführt, dass erneuerbaren Energien (EE) eine wachsende energiepolitische und wirtschaftliche Bedeutung zukommt.

Für die Umsetzung ist es besonders wichtig, die lokalen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Die Gegenüberstellung der räumlich verfügbaren Energieressourcen und des entsprechenden Energiebedarfs wird in der LAG-Region abgebildet. Die Modellierung von autarken Energieregionen in mehreren interkommunalen Verbänden liefert ganzheitliche Energiekonzepte des ländlichen Raumes.

Bei einer technisch, wirtschaftlich und sozial sinnvollen Umsetzung sind geografische Restriktionen zu berücksichtigen. Der lagegenaue Bedarf an elektrischer und thermischer Energie ist mit dem Erzeugungspotenzial aus erneuerbaren Energieträgern abzugleichen. Energiepolitische Planungen wie das Rahmenprojekt "Energieregion 2010 Mittlerer Schwarzwald" dienen dem Ziel, den regionalen Bedarf an Wärme- und Stromversorgung soweit wie möglich durch lokal verfügbare Energieträger zu decken. Mit diesem Leitprojekt wird, unter Berücksichtigung von räumlichen Faktoren, der Wert einer regional organisierten Energieversorgung unter besonderer Berücksichtigung erneuerbarer Energieträger beleuchtet.

Inhalt:

Das Gesamtprojekt gliedert sich in ein Rahmenprojekt und mehrere Teilprojekte. Das Gesamtprojekt ist auf Fortschreibung konzipiert. In der Laufzeit des Rahmenprojektes können weitere Bausteine als Teilprojekte zur Stärkung der Energieregion entstehen. Das Rahmenprojekt umfasst die Koordinierung, Leitung, Moderation und wissenschaftliche Begleitung der Teilprojekte, das Bewerten und Evaluieren der Teilprojekte, die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Potenzialanalyse.

Des Weiteren wird im Zuge des Rahmenprojektes ein Leitfaden "best practice" für eine Solarregion als übertragbares Konzept erstellt. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengeführt und dokumentiert.

Im Rahmen des Teilprojektes A: "GIS- gestützte Standortanalyse für Photovoltaik- und thermische Solaranlagen mittels Laserscannerdaten" wurde gezeigt, welche Dachflächen für die Nutzung von Photovoltaik- und thermischen Solaranlagen optimal geeignet sind. Mit vorhandenen Laserscannerdaten wurden flächendeckend alle optimalen Standorte für Photovoltaikanlagen und thermischen Solaranlagen in den Leaderstädten und Gemeinden des Aktionsgebietes ermittelt.

Möglich war dies durch die Entwicklung einer vollautomatischen Computer-Modellierung, die die Form, Neigung, Ausrichtung und Verschattung jeder Dachfläche ermittelt. Das daraus resultierende Energiepotenzial jeder Stadt oder Gemeinde wurde verlässlich berechnet. Darüber hinaus wurden bereits alle Dachflächen ermittelt, die sich überdurchschnittlich gut für Photovoltaikanlagen und thermische Solaranlagen eignen.

Die für die Standortanalyse notwendigen Grundlagendaten (Laserscanner- und ALK-Daten) liegen den Landratsämtern flächendeckend vor. Die Projektergebnisse werden von den GIS-Abteilungen der Landratsämter oder Kommunen den Behörden, Firmen und Bürgern über das Internet bzw. Intranet zur Verfügung gestellt. Auf der Internetseite der LAG Mittlerer Schwarzwald kann die erstellte Solarkarte ebenfalls abgerufen werden. Als Auftragnehmer dient das Steinbeis Transferzentrum Geoinformations- und Landmanagement mit Sitz in Weikersheim.

Im Teilprojekt B soll eine Thermografieerhebung an speziellen öffentlichen Gebäuden bzw. privaten Gebäuden im Leadergebiet, die vor dem Jahr 1949 gebaut wurden, stattfinden. Nach diesen Erhebungen werden drei Infoveranstaltungen im ganzen Leadergebiet angeboten. Dort werden spezielle Beratungen stattfinden und es wird aufgezeigt, wie die gewonnenen Daten richtig umgesetzt werden können.

Teilprojekt C umfasst Modernisierungsmaßnahmen an öffentlichen bzw. privaten Gebäuden, die vor 1949 gebaut wurden mit dem Ziel der maximalen Energieeinsparung. Es könnten z.B. die Wärmeisolierungen an den Außenfassaden gefördert und der damit verbundene Wärmeverlust an Gebäudeflächen deutlich verringert werden.

Das Teilprojekt X dient der Ergänzung des Rahmenprojektes, falls sich im Rahmen des Projektablaufes der Bedarf ergibt, weitere Untersuchung für die "Energieregion 2010 Mittlerer Schwarzwald" durchzuführen. Dies könnte insbesondere aus der Potenzialanalyse für die erneuerbaren Energien erwachsen.

Ziele:

Allgemein:
Ziel des Konzeptes der Leader-Region Mittlerer Schwarzwald ist ein Brückenschlag zwischen lokalen regenerativen Kraftwerken und überregionalen Fragestellungen aus Politik und Wirtschaft. Schwerpunkt ist ein Lösungsraum für ein neues regionales Energiesystem. Das Rahmenprojekt soll auch als Ideengeber für übertragbare lokale energiepolitische Überlegungen sein.

Unterstützt wird durch das vorliegende Rahmenprojekt im Wesentlichen ein Meinungsbildungs- und Entscheidungsfindungsprozess im Sinne einer nachhaltigen und regionalen Energiepolitik.

Spezielle Ergebnisse des Teilprojektes A:

  • Ermittlung aller Dächer in den Gemeinden des Untersuchungsraumes, die für die Nutzung von Photovoltaik- und thermischen Solaranlagen optimal geeignet sind, durch eine flächendeckende Berechnung des Solarenergiepotenzials mittels GIS-gestützter Standortanalyse auf der Basis von Laserscannerdaten.
  • Bereitstellen einer Datenbank, die es ermöglicht, die Ergebnisse in Internet-Karten darzustellen, auf die jeder Bürger und jedes Wirtschaftsunternehmen zugreifen und erkennen kann, wie hoch die Energieausbeute eines jeden Daches mittels PV-Anlagen ist.
  • Ergebnisse der Solarpotenzialanalyse als Grundlage für eine kompetente Energieberatungsleistung der Landratsämter und der Kommunen.
  • Flächendeckende und exakte Berechnung des solaren Energiepotenzials der Gemeinden im Untersuchungsraum

Steigerung der solaren Nutzung auf allen Dächern des Plangebietes um ein Vielfaches gegenüber dem Ist-Zustand.

Besonderheiten:

Das geplante Projekt ist von herausragender Bedeutung für den Aktionsplan und den Umsetzungsprozess im gesamten Aktionsgebiet. Die Methodik zur Berechnung des Energiepotenzials und zur Darstellung der Ergebnisse ist "brandneu". Nur in Baden-Württemberg ist es aufgrund der flächendeckend vorhandenen Geobasisdaten möglich, die Berechnung vollständig durchzuführen.

Einer der innovativsten Ansätze ist die vollautomatische Berechnung auf der Basis bereits vorhandener Geobasisdaten (Höhe = Laserscannerdaten, Lage = Automatisierte Liegenschaftskarte). Die Ergebnisse ermöglichen es, zielgenau an diejenigen Eigentümer heran zu treten, deren Dächer z.B. mehr als 90% des maximal zu erzielenden solaren Einstrahlpotenzials erbringen.

Gekoppelt mit einer zielorientierten Beratungs- und kommunalen Förderstrategie können die Ziele des Projektes leicht erreicht werden. Hieraus ergeben sich Reduzierungen des CO2-Ausstoßes (Stichwort Klimawandel) und nicht unerhebliche Arbeitsmarkteffekte für das mittelständische Handwerk im Untersuchungsraum und im gesamten Aktionsgebiet.

Perspektiven:

Das Projekt dient in erster Linie den Gemeinden und Bürgern im Untersuchungsraum. Es werden jedoch übertragbare Ergebnisse herausgearbeitet und öffentlichkeitswirksam sowie verständlich publiziert.

Die Unterstützung erneuerbarer Energien gehört zu neuen Formen der Daseinsvorsorge und ist im Zusammenhang mit dem global diskutierten und sich abzeichnenden Klimawandel ein existenzielles Zukunftsthema, welches alle Lebensbereiche und Bevölkerungsgruppen betrifft. Trotz der globalen Dimension dieses Themas sind zur Umsetzung regionale Lösungen gefragt, die dem einzelnen Bürger die Möglichkeit bieten, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

  • Das Pilotprojekt "Energieregion 2010 Mittlerer Schwarzwald" leistet einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und der Stärkung erneuerbarer Energien. Das derzeit sehr aktuelle Thema der erneuerbaren Energien wird in der Region ganzheitlich untersucht.
  • Durch intensive Auseinandersetzung mit dem Thema ist mit positiven, wirtschaftlichen Erfolgen, wie z.B. beträchtliches potenzielles Investitionsvolumen, Schaffung neuer Arbeitsplätze, Förderung der regionalen Wirtschaft, Impulse für das Handwerk und private Investoren, zu rechnen.
  • Unterstützung der Landratsämter und der Kommunen in der Energieberatung durch verlässliche und flächenscharfe Potenzialaussagen.
  • Landkreis und Kommune schaffen aktiv ein regionales Informationsangebot für alle Bürger über erneuerbare Energien. Dies führt zur Mobilisierung der Investitionsbereitschaft in die erneuerbaren Energien.

Die Gemeinden können z.B. ihre Rathaus-Dächer für Solar-Betreibermodelle kostenlos zur Verfügung stellen. Damit werden sie Ihrer Vorreiterrolle und Ihrer Vorbildfunktion gerecht.

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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