"Leben im Dorf" (LAG SüdWestAlb) gleichzeitig Kooperationsprojekt mit der LAG Oberschwaben "L(i)ebenswertes Dorf: im Dorfkern leben"
wie sich Kinder ihr Dorf vorstellen Bild: LEADER Aktionsgruppe SüdWestAlb
Stand:
09.06.2008
Kontakt:
Gemeinde Dotternhausen
Hauptstraße 21
72359 Dotternhausen
Monique Adrian
Telefon: 07427/9405-0
E-Mail: adrian@dotternhausen.de
Kooperationsprojekt
Art der Kooperation:
- gebietsübergreifende Kooperation
ELER-Förderung:
ja
Finanzierung:
- 55 % EU-Mittel
- 20 % Landesmittel
- 25 % kommunale Träger
Laufzeit:
09.06.2008 bis 30.09.2010
Themen:
- Demografischer Wandel
- Gesellschaft und Soziales
- bürgerschaftliches Engagement
Förderperiode:
Beschreibung
Zusammenfassung:
Ziel dieser beiden Projekte ist es, den Flächenverbrauch durch Vermeidung von weiteren Neubaugebieten zu minimieren und gleichzeitig die weitere Entwicklung der Region zukunftsgerecht zu gestalten. Um dies zu erreichen, soll das oft hohe Potential an leer stehenden bzw. nur zu einem geringen Teil genutzten Gebäuden in den Ortskernen genutzt werden. Die Projektstruktur gliedert sich in ein Rahmenprojekt über das Leader-Gebiet mit mehreren Projektteams auf Orts- bzw. Gemeindeebene. Mit drei Informationsveranstaltungen über das gesamte Leader-Gebiet hinweg wurden die verantwortlichen Gremien und die Bevölkerung für das Thema sensibilisiert sowie zur Mitarbeit motiviert. Anschließend wurden in den beteiligten Dorfgemeinschaften Daten zu Potentialen erhoben, eine Zukunftswerkstatt mit Bürgern organisiert sowie Lösungsansätze dargestellt. Um Ergebnisse bzw. Teilergebnisse gemeinschaftlich nutzbar zu machen, tauschten sich die durchführenden Projektteams insgesamt drei mal aus. Zusammenfassend wird derzeit ein Ergebnisbericht verfasst und in einer Abschlusspräsentation der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ausgangssituation:
Der Landschafts- und Flächenverbrauch in vielen Gemeinden des LEADER Aktionsgebietes SüdWestAlb und Oberschwaben hängt direkt zusammen mit der Nichtnutzung innerörtlicher Potentiale. Leerstehende Gebäude und Baulücken werden nur in wenigen Fällen zu Gewerbe- und Wohnobjekten modernisiert bzw. ausgebaut. Die Auswirkung des demografischen Wandels birgt die Gefahr des verstärkten "Aussterbens" der Ortskerne. Die Folge ist eine sinkende Wohnattraktivität, Schließung von Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen. Um das innerörtliche Potenzial für die Nutzung von Flächen und Gebäuden zu erschließen, bedarf es einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Verwaltung (einschließlich Bürgermeistern und Ortsvorstehern), Planern, Finanzinstitutionen und den Betroffenen (Eigentümer, Bürger, Erben), die neben den planerischen Maßnahmen und gesetzgeberischen Initiativen zu betrachten sind. Um die herrliche Natur, die schöne Landschaft sowie die landwirtschaftliche Nutzung in den LEADER-Gebieten zu erhalten, soll der Flächenverbrauch für Wohn- und Gewerbe minimiert werden, ohne jedoch eine weitere Entwicklung der Region zu verhindern.
Inhalt:
Die beiden Vorhaben unterteilen sich je in ein LEADER-Gebietweites Rahmenprojekt und kommunale Einzelprojekte in den teilnehmenden Gemeinden. Die kommunalen Einzelprojekte wurden dabei gesondert von den jeweiligen Kommunen beantragt. Diese verpflichteten sich zur umfassenden und kooperativen Mitarbeit an dem Rahmenprojekt und stellen die notwendigen Unterlagen für die Evaluierung des Gesamtprojekts bereit. Das Rahmenprojekt dient als eine Art Plattform zum Gedanken- und Ideenaustausch für die Gemeinden. Hierfür fanden bereits mehrere Austauschtreffen während der Projektphase statt. Es umfasst zum einen den Punkt "Sensibilisieren und Motivieren" in Zusammenarbeit mit der Leader Geschäftsstelle. Der Auftragnehmer entwickelte ein Informationsblatt zu positiven Beispielen und zum Gesamtprojekt und informierte bei den Veranstaltungen entsprechend – jeweils in Absprache mit der Leader Geschäftsstelle. Die Geschäftsstelle legte die Veranstaltungsorte fest, organisierte die Räumlichkeiten und lud zu den Veranstaltungen entsprechend ein. Das Rahmenprojekt umfasst weiter den Punkt "Synergien nutzen", welcher mit der Vorbereitung und Durchführung der gemeinsamen Besprechungen einhergeht. Die Leader Geschäftsstelle lud zu den Treffen entsprechend ein und begleitete den Prozess. Zum Schluss umfasste das Rahmenprojekt die zusammenfassende Darstellung wesentlicher bzw. gemeinsamer Ergebnisse aus den Einzelprojekten und die Präsentation im Rahmen der Abschlussveranstaltungen, welche in beiden Aktionsgebieten bereits im November 2009 stattfanden. Die abschließende Projektevaluierung soll die wesentlichen Schlussfolgerungen aus Gemeindeprojekten und Rahmenprojekt zusammenfassen, die Stärken und Schwächen des Dialogverfahrens untersuchen und Veränderungen des Problembewusstseins in der Region durch eine weitere Befragung überprüfen. Die gemachten Erfahrungen stehen dann anderen Gemeinden im Leader-Gebiet und darüber hinaus zur Verfügung. Zugleich soll ein Beispielswettbewerb mit Preisverleihung durchgeführt werden. Zentraler Bestandteil des Rahmenprojekts ist ebenfalls eine Ex-Post-Evaluierung des Gesamtprojekts, welche circa ein Jahr später erfolgen soll. Dabei wird insbesondere untersucht werden, was die hemmenden und fördernden Faktoren in der Eigentümeransprache für die Objekteigentümer sind und wie die unterschiedlichen Lösungsansätze der Kommunen dazu ausfallen. Enden soll das Rahmenprojekt in einer Imagekampagne. Konkret sollen die kommunalen Einzelprojekte sowohl textlich, als auch grafisch dargestellt werden. In der Folge des Prozesses umgebaute oder renovierte Altgebäude werden fotografisch dokumentiert und im Hinblick auf den Erhalt der örtlichen Baukultur dargestellt.
Ziele:
Die Oberziele der Maßnahme sind die Nutzung innerörtlicher Potentiale durch (Um-) Nutzung und Sanierung leerstehender Gebäude und Schließung von Baulücken, bzw. die Reaktivierung und Umnutzung von Gewerbebrachen und dadurch die Stärkung der Ortskerne durch Attraktivitätssteigerung sowie die Eindämmung des Landschafts- und Flächenverbrauchs. Die Unterziele sind Erhaltung und Nutzung ortsbildprägender Bausubstanz im Strukturwandel Entgegenwirken des Funktionsverlusts der Dörfer durch Verbesserung der Ausgangslage für zukünftige Investitionen in die soziale und wirtschaftliche Infrastruktur (Grundversorgung) Spezielle Ziele der Maßnahme sind Sensibilisierung, Aktivierung, Bewusstseinsbildung der Bevölkerung durch Umsetzung kommunikativ-kooperativer Maßnahmen als Erfolgsfaktoren zur Reduzierung des Flächenverbrauchs Durch ein Gemeinde- und Landkreis übergreifendes Projekt mit Modellcharakter – die Umsetzung auf Ortsteil- und Gemeindeebene zu intensivieren Initiierung/Erschließung neuer Vermarktungsmöglichkeiten (Imagekampagne zum Thema Leben im Dorf) Folgeprojekte in den Dörfern zu ermöglichen, die durch Umnutzung vorhandener Baumsubstanz oder Nutzung vorhandener innerörtlicher Freiflächen dazu beitragen, den Flächenverbrauch im nicht erschlossenen Bereich für Wohnbebauung zu vermeiden und Gewerbebebauung zu verringern sowie die Ortschaften im Dorfkern lebendig zu erhalten. Zielgruppen der Maßnahme sind: Bürger, politische Vertreter in den Gemeinden (Bürgermeister/Ortsvorsteher) und in den Landkreisen, Eigentümer, die Erbengeneration, Bauherren, Planer, Architekten, Handwerk, Verwaltung und Finanzinstitutionen, die für die Thematik des Landschafts- und Flächenverbrauchs sensibilisiert werden und sich dadurch um eine intensive Nutzung der innerörtlichen Potenziale bemühen. Das Leitprojekt wird als impulsgebend angesehen. In das Rahmenprojekt wurden weitere Konzeptionen auf kommunaler Ebene einbezogen aus denen konkrete Investitionsmaßnahmen entwickelt werden sollen bzw. müssen. Letztlich wird mit dem Projekt den Menschen in den ländlichen Gebieten ein Stück Heimat erhalten, sodass die Dörfer auch in Zukunft noch lebenswert sind. Ein weiteres Hauptanliegen des Projektes bestand in der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit bzw. im gemeindeübergreifenden Austausch einerseits sowie in einem bürgerschaftlichen Prozess innerhalb der Gemeinden andererseits. Denn nur wenn die Projekte aus der Bevölkerung heraus entwickelt werden, ist gewährleistet, dass die Folgeprojekte von der Bevölkerung mitgetragen werden.
Besonderheiten:
Die beiden Vorhaben unterteilen sich je in ein leadergebietsweites Rahmenprojekt und kommunale Einzelprojekte in den teilnehmenden Gemeinden. Die kommunalen Einzelprojekte werden dabei gesondert von den jeweiligen Kommunen beantragt. Diese verpflichteten sich zur umfassenden und kooperativen Mitarbeit an dem Rahmenprojekt und stellen die notwendigen Unterlagen für die Evaluierung des Gesamtprojekts bereit. Das Rahmenprojekt dient als eine Art Plattform zum Gedanken und Ideenaustausch für die Gemeinden.
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