Baden-Württemberg

Gemeinschaftsstall Menzenschwand

Stand:

06.03.2015

Kontakt:

Stadt St. Blasien
Am Kurgarten 11
79837 St. Blasien
Bgm. Rainer Fritz
Telefon: 076 72 / 4 14-0
E-Mail: stadtverwaltung@stblasien.de

ELER-Förderung:

nein

Finanzierung:

LEADER-Förderung: 40 Prozent, Kofinanzierung gemeinsam durch die Gemeinde, den Landkreis (untergeordnet) und Mittel des Naturschutzgroßprojekts

Laufzeit:

01.10.2011 bis 01.10.2012

Themen:

  • Landschaft
    • Landschaftspflege
  • Landwirtschaft und Natur
    • Öffentliche Güter
  • Naturschutz

Förderperiode:

  • ELER 2007 - 2013

Beschreibung

Zusammenfassung:

Errichtung eines Landschaftspflegestalls in einem ppp-Modell (Public Private Partnership), um ökologisch wertvolle Weideflächen langfristig offenzuhalten.

Ausgangssituation:

Im Projektgebiet lief von 2002 bis 2012 das Naturschutzgroßprojekt Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental. In diesem Zusammenhang wurden die viele Flächen ökologisch aufgewertet und ertüchtigt. Mittels des LEADER-Projekts sollte die langfristige extensive Beweidung und damit die Sicherung der Resultate des Naturschutzgroßprojekts in einem Teilbereich erreicht werden.

Inhalt:

Sicherung der dauerhaften naturschutzkonformen Beweidung von 128 ha Weidefläche (Höhenlage um 1000m ü.NN) durch die örtlichen Landwirte. Die Flächen sind in Gemeindeeigentum (Allmende: dieses seit dem Mittelalter gebräuchliche Landnutzungssystem räumt den örtlichen Bewirtschaftern Nutzungsrechte an den gemeindeeigenen Flächen ein. Die Allmende ist in Mitteleuropa heute kaum noch verbreitet, hat sich im südlichen Schwarzwald jedoch erhalten und bildet hier ein Alleinstellungsmerkmal). Daher müssen die Gemeinde und die Landwirte eng zusammenarbeiten.

Um die Bewirtschaftung auf Dauer zu ermöglichen und somit die Resultate des Naturschutzgroßprojekts zu verstetigen, wurde durch die Gemeinde ein Gemeinschaftsstall für die Überwinterung der Tiere (Rinder und Ziegen) errichtet, der durch die beteiligten Landwirte gemeinsam genutzt wird. Die Pachtzahlungen der Landwirte für den Stall an die Gemeinde decken die Kreditkosten ab. Die Landwirte sind auch für den Unterhalt verantwortlich. Nach einer gewissen Zeit wird der Stall ganz an die Landwirte übergehen.

Ziele:

Sicherstellung der Landschaftspflege und Erhalt der Naturschutzflächen durch extensive Beweidung unter schwierigen klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen. Da sowohl die Landwirte als auch die Gemeinde für sich allein mit dieser Aufgabe überfordert wären, war ein Betriebsmodell zu finden, in die sich jede Seite gemäß ihren Möglichkeiten einbringen konnte.

Besonderheiten:

Stallbauten sind im Schwarzwald sehr teuer (Bauvorschriften z.B. zum Grundwasserschutz und zur Schneelast, große Bergeräume für lange Winter) und sind in der Höhenlage auf einzelbetrieblicher Ebene oftmals kaum noch rentabel. Andererseits wird eine flächenhafte Landschaftspflege ohne Landwirte und ohne Wiederkäuer nicht gelingen. Insofern kann der hier eingeschlagene Weg eine Handlungsoption aufzeigen.

Perspektiven:

Die Offenhaltung der Flächen ist mittelfristig gesichert. Langfristig wird sie davon abhängen, ob es noch genügend Landwirte geben wird, die sich mit ihren Tieren einbringen können / wollen.

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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