Dahme-Spreewald - Vorreiter beim Moorschutz
Impressionen aus dem Moor
Bild: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg
Stand:
16.05.2012
Kontakt:
Landkreis Dahme-Spreewald
Beethovenweg 14
15907 Lübben/Spreewald
Thomas Röver (Projektträger)
Telefon: 0 35 46 / 20 16 04
E-Mail: thomas.roever@dahme-spreewald.de
ELER-Förderung:
ja
Finanzierung:
Zuwendungsfähige Gesamtkosten: 42.550 EUR
davon ELER: 35.812 EUR
davon NaturSchutzFonds: 6.738 EUR
Laufzeit:
02.03.2010 bis 30.11.2010
Themen:
- Klimawandel
- Landwirtschaft und Natur
- Naturschutz
Förderperiode:
Beschreibung
Zusammenfassung:
Die Revitalisierung des Moorgebietes "Alter Teich" und die Entsandung am Möllnsee ist das erste Moorschutzprojekt, welches von einem Landkreis durchgeführt wird. Dies umfasst höchst aufwendige wasserbauliche Maßnahmen, um den Zustand der Moore zu stabilisieren. Davon profitieren nicht nur eine Fülle von Biotopen, sondern auch der Klimaschutz und damit die CO²-Bilanz sowie kaum mehr vorhandene Vogelarten wie Rohrdommel und Wasserralle, die sich wieder ansiedeln.
Ausgangssituation:
Die Funktionen von Mooren im Landschaftshaushalt sind vielfältig, doch haben landwirtschaftliche Nutzung und vorgeschaltete tief greifende Entwässerungsmaßnahmen den Torfkörper grundlegend verändert. Aus einst von Wasserüberschuss geprägten Niederungsstandorten wurden phasenhaft Wassermangelstandorte. Moorschwund war die Folge.
Das Land Brandenburg gehört zu den moorreichsten Bundesländern Deutschlands, allerdings werden aktuell etwa 75% davon landwirtschaftlich genutzt, weshalb der jährliche Moorverlust nach wie vor enorm ist.
Ganz in der Nähe der Stadt Lieberose im Landkreis Dahme-Spreewald liegt eines der aktuell bedeutendsten Braunmoosmoore in Brandenburg überhaupt: der Möllnsee. Diese Moore zählen zu den artenreichsten und mittlerweile am stärksten gefährdeten Lebensräumen in Deutschland und Europa.
Inhalt:
Bei der Moorrevitalisierung, wie sie der Landkreis Dahme-Spreewald beispielhaft umgesetzt hat, geht es darum, die Moore wieder in wachsende, Torf speichernde Ökosysteme zurückzuführen. Nicht zuletzt, weil sie auch eines der bedeutendsten CO²-Speichersysteme des Festlandes darstellen. Sie bedecken nur 3% der Landfläche, speichern aber 30% CO².
Die entwässerten Moore Brandenburgs hingegen geben jährlich mit ca. 6,6 Mio t CO²-Äquivalenten sehr große Mengen an klimaschädlichen Gasen ab – mehr als der brandenburgische Verkehr.
Ziele:
Mit den umgesetzten Maßnahmen wurden Grabensysteme unwirksam gemacht, Stauwirkungen im Einzugsgebiet des Möllnsees verbessert und wertvolle Moorflächen entsandet. So kann sich der Wasserhaushalt der Moore verbessern, neues Moorwachstum wird ermöglicht und wertvolle Vegetationsformen und Vogelarten können sich wieder ansiedeln und ausbreiten.
Besonderheiten:
Der "Alte Teich" westlich des Möllnsees ist ein gelungenes Beispiel, wie mit Hilfe von Mitteln des ELER und des NaturSchutzFonds Brandenburg Moorschutz voran gebracht wurde. Er besteht aus mehreren Einzelmooren, wovon eines ein besonders wertvolles Torfmoosmoor darstellt. Die Fläche im FFH-Gebiet "Lieberoser Endmoräne und Staakower Läuche" ist ein Natura-2000-Gebiet und umfasst ca. 25 ha.