Niedersachsen

Umfeldgestaltung am Schulsee in Twist

Stand:

12.02.2010

Kontakt:

Gemeinde Twist
Flensburgerstraße 7
49767 Twist
Martin Müller

ELER-Förderung:

ja

Finanzierung:

Die Gemeinde Twist hat in die Umfeldgestaltung am Schulsee bislang 304.165,76 EUR investiert. Dazu wurde ein Zuschuss aus dem ELER-Programm in Höhe von 136.490,00 EUR bewilligt.

Laufzeit:

05.12.2008 - 31.12.2009

Themen:

  • Erneuerbare Energien
    • Bioenergie
    • Nahwärmesysteme
    • dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien

Förderperiode:

  • ELER 2007 - 2013

Beschreibung

Zusammenfassung:

Im Zentrum der Gemeinde Twist liegt der Schulsee. Das Umfeld des Schulsees wies erhebliche Defizite bei der Aufenthaltsqualität auf. Durch eine deutliche Verbesserung in zwei Bauabschnitten wurde dieser Bereich zum Ortsmittelpunkt entwickelt und zur Begegnungsstätte aufgewertet. Zunächst wurde das Umfeld des Erdöl- Erdgas- Museums neu gestaltet. Es wurden Pflasterarbeiten durchgeführt und Fahrradständer errichtet. Zudem wurde eine Terrasse angelegt, die über einen Weg direkt mit dem See verbunden wurde. In diesem Bereich wurden einige Außenexponate des Museums aufgestellt. Außerdem wurden Sitzgelegenheiten geschaffen und eine Außenbeleuchtung installiert. Desweiteren wurde das direkte Umfeld des Sees überarbeitet. Das gilt auch für die Bepflanzung, die durch gezielte Maßnahmen neu gegliedert wurde. Die vorhandenen Betonsteinwege wurden durch eine ökologisch wertvollere Wegedecke ausgetauscht. Es wurden Aussichtspunkte eingerichtet und der Rundweg dient als Verbindungselement zwischen den verschiedenen Einrichtungen in diesem Bereich.

Ausgangssituation:

Im Zentrum der Gemeinde Twist liegt der Schulsee (im Bereich der Straßen "Am Hallenbad“, "Schwarzer Weg“ und "Flensbergstrasse"). Das Umfeld des Schulsees wies erhebliche Defizite bei der Aufenthaltsqualität auf.

Im Bereich des Schulsees befinden sich zahlreiche öffentliche Einrichtungen der Gemeinde Twist wie das Hallenbad, ein Sportzentrum (Fußball- und Tennisanlage), eine Sporthalle, die Haupt- und Realschule, das Erdöl-Erdgas-Museum, die Heimathausanlage, das Rathaus und der örtliche Busbahnhof. Vor etwa 30 Jahren wurde im Bereich des Schulsees ein Pflasterweg angelegt.

Da es für das Ortszentrum Twist kein Gesamtkonzept zur baulichen und gestalterischen Aufwertung gab, ließ die Gemeinde Twist dieses von einem Planungsbüro erarbeiten. Das Konzept wurde in zahlreichen öffentlichen Sitzungen vorgestellt und beraten. Hierbei einigte man sich auf eine Umsestzung in mehreren Bauabschnitten.

Inhalt:

Im Rahmen des ersten Bauabschnitts wurde das Umfeld des Erdöl-Erdgas-Museums und des Heimathauses neu gestaltet. Es wurden Pflasterarbeiten durchgeführt und Fahrradständer errichtet. Bei der Wahl der Pflastersteine orientierte sich die Gemeinde an dem an der Heimathausanlage genutzten Material (Dorfstein- sowie Klinkerpflaster). In einigen Bereichen konnte vorhandenes Pflastermaterial wiederverwendet werden. Im Innenhof des Heimathauses wurde das vorhandene Pflastermaterial aufgenommen und erneuert. Zudem wurde von der Flensbergstraße aus eine Zufahrt für Anlieferungen zum Heimathaus geschaffen. Zur Auflockerung der Pflasterflächen wurden Materialwechsel vorgenommen.

Entlang der beiden Gebäude wurden Beete mit standortgerechten Pflanzen angelegt. An der Südseite des Museums wurde zudem eine Terrasse errichtet, die über einen Weg direkt mit dem Schulsee verbunden wurde. In diesem Bereich wurden einige Außenexponate des Museums – wie eine Rettungsinsel, ein Gaskreuz, ein Bohrmeißel etc. – aufgestellt. Die Exponate stammen aus dem Bestand des Museum und konnten der Öffentlichkeit aufgrund ihrer Größe bislang noch nicht präsentiert werden.

Der Transport und das Aufstellen der Exponate wurde vom Förderverein des Museums in Eigenleistung organisiert und durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein des Museums ist es zudem gelungen, einen Pumpenantrieb (sogenannten Ja-Nicker) vor dem Museum aufzustellen. Außerdem wurden Sitzgelegenheiten geschaffen und eine neue Außenbeleuchtung installiert. Vor dem Museum wurden behindertengerechte Parkplätze angelegt. Bei der Gestaltung wurden von Beginn an Vertreter des Heimatvereins und des Fördervereins Erdöl-Erdgas-Museum eingebunden. Damit konnte garantiert werden, dass die Gestaltung der Pflasterflächen den Bedürfnissen der Heimatvereine, z.B. zur Nutzung für Außenveranstaltungen, entsprach.

Im zweiten Bauabschnitt wurde das direkte Umfeld des Schulsees mit der vorhandenen 800 m langen Wegestruktur überarbeitet. Der vorhandene rund 3 m breite Weg aus Klinker bzw. H-Stein-Pflaster wurde durch eine neue Wegedecke ersetzt. Dabei wurde der Weg in einer Breite von 2 m in weiten Teilen mit einer wassergebundenen Decke aus Hanse Grand sowie in einigen Bereichen mit gerumpeltem Dorfsteinpflaster erneuert. Die Aufenthaltsqualität wurde durch das Aufstellen von Bänken weiter verbessert. Es wurden Aussichtspunkte eingerichtet, die den Blick über den See, auf das Museum und das Heimathaus ermöglichen. Darüber hinaus wurde die bestehende Bepflanzung durch gezielte Maßnahmen neu gegliedert. Der Rundweg dient als Verbindungselement zwischen den verschiedenen öffentlichen Einrichtungen in diesem Bereich.

Im Bereich der Schulzufahrt wurde ebenfalls ein neuer Weg angelegt. Bislang mussten Fußgänger und Radfahrer (v.a. Schüler) hier die Straße nutzen. Durch den neuen, von der Straße abgesetzten Weg, konnte die Verkehrssituation entzerrt und verbessert werden. Die vorhandene Abgrenzung zwischen der Fahrbahn und dem Seebereich aus Betonstein- und Holzpfosten wurde beseitigt und durch Anpflanzungen ersetzt.

Der Weg am Schulsee wurde über eine Holzbrücke an den Parkplatz des Hallenbades angebunden.

Am Südufer des Sees wurden zudem zwei Aufenthaltsbereiche (Stege in holzbauweise) geschaffen. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Stege barrierefrei zugänglich sind und somit auch von Anglern mit Handicap genutzt werden können. Diese Maßnahme wurde in enger Abstimmung mit dem Angelsportverein als Pächter umgesetzt. Die Stege wurden zudem mit Sitzgelegenheiten und interaktiven Spielelementen wie einem Guckrohr und einem Flora-Fauna-Memory ausgestattet, um die Aufenthaltsqualität weiter zu erhöhen.

Ziele:

Die zentrale Zielsetzung bestand darin, den Bereich am Schulsee durch eine einheitliche Gestaltung als Ortsmittelpunkt zu entwickeln, die einzelnen baulichen Elemente zu verbinden und zur Begegnungsstätte aufzuwerten. Die öffentlichen Einrichtungen wurden für Radfahrer und Fußgänger besser erschlossen und die Aufenthaltsqualität insgesamt verbessert.

Damit entstand ein optisch ansprechender, zentraler naturnaher Treffpunkt für die Dorfbewohner und Besucher.

Besonderheiten:

Durch die frühzeitige Einbindung der Anlieger, wie die Haupt- und Realschule, der Heimatverein, das Erdöl-Erdgas-Museums und der Angelsportverein sowie der gesamten Bevölkerung bei der Gesamtplanung konnte eine optimale Umsetzung des Projektes erfolgen. Die eingebrachten Vorschläge und Ideen aller Beteiligten stellten für das Projekt eine Bereicherung dar (z.B. Attraktivitätssteigerung durch das Aufstellen der Außenexponate am Museum).

Perspektiven:

Die Gemeinde plant, im weiteren Umfeld des Schulsees eine Multifunktionsfläche anzulegen, die für Veranstaltungen der Gemeinde, des Heimatvereins, der Haupt- und Realschule, des Schützenvereins oder anderer genutzt werden kann (Schulfest, Zirkus, Musikveranstaltungen, -festival, Schützenfest, Gemeindejubiläum, Gewerbeschau, Weihnachtsmarkt etc.). Auch könnte im Bereich zwischen dem Rathaus und dem Schulsee ein Spielplatz angelegt werden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist von den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln abhängig.

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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