Kooperationsworkshops der Lokalen Aktionsgruppen Poko ry (Finnland), Welterbe Oberes Mittelrheintal, Hunsrück
Stand:
25.01.2011
Kontakt:
LAG Hunsrück c/o Regionalrat Wirtschaft Rhein-Hunsrück e. V.
Koblenzer Straße 3
55469 Simmern/Hunsrück
Achim Kistner (LAG-Geschäftsstelle )
Telefon: 06761 9703-97
Fax: 06761 9703-99
E-Mail: kistner@rhein-hunsrueck.de
Kooperationsprojekt
Art der Kooperation:
- gebietsübergreifende Kooperation
- transnationale Kooperation
- Projektpartner:
- Rheinland-Pfalz
- Region:
Hunsrück
- LAG Welterbe Oberes Mittelrheintal
- 55430 Oberwesel
- Herr Michael Parma (LAG-Geschäftsstelle )
Weitere Partner:
Finnland
Region: Poko ry
Kauppakatu 23
FIN-35800 Mänttä
Anu Schuoler (Projektkoordinatorin)
Tel.: +358 50 65048
Fax: +358 3 474 0052
E-Mail: anu.schuoler@pokory.fi
ELER-Förderung:
ja
Finanzierung:
Das Projekt wird aus Eigenmitteln des Regionalrates Wirtschaft Rhein-Hunsrüeck e. V. bestritten, wird jedoch mit ELER- und Landesmitteln zu 100 % (55 % ELER, 45 % Land) gefördert.
Laufzeit:
01.11.2010 - 31.12.2011
Themen:
- Bildung, Beratung und Information
- Informationsplattformen
- Events/Veranstaltungen
- Gesellschaft und Soziales
- bürgerschaftliches Engagement
Förderperiode:
Beschreibung
Zusammenfassung:
Die drei Partner-LAGen wollen im Rahmen eines transnationalen Vorhabens die Möglichkeiten von Kooperationen auf verschiedenen Gebieten erörtern. Dazu treffen Experten für die einzelnen Handlungsfelder aus allen drei Regionen aufeinander, um in moderierten Workshops Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und gegebenenfalls konkrete Einzelprojekte zu initiieren.
Die Partner sollen jeweils voneinander lernen, indem erfolgreiche Maßnahmen vorgestellt und besprochen werden. Die Workshops an wechselnden Orten geben den Teilnehmern auch die Möglichkeit, die jeweils anderen Regionen besser kennen zu lernen und ein besseres Verständnis aufzubauen.
Flankiert werden die Workshops von einer mehrsprachigen Homepage, die die Partner und die Teilprojekte vorstellt, sowie von einem gegenseitigen Austausch von PraktikantInnen, die in der Projektarbeit eingesetzt werden sollen.
Ausgangssituation:
Bereits bestehende Kontakt zwischen dem Hunsrück und der finnischen Region Pirkkanmaa bildeten die Keimzelle der Zusammenarbeit. Bei gegenseitigen Besuchen wurden die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für eine Kooperation festgelegt. Durch die langjährige enge Verbindung zwischen den LAGen Hunsrück und Welterbe Oberes Mittelrheintal bei der gebietsübergreifenden Zusammenarbeit war der dritte Partner naheliegend. Die sehr gut frequentierte Flugverbindung zwischen dem Flughafen Tampere und dem Hunsrückairport Frankfurt-Hahn bildet eine gute Voraussetzung für den gegenseitigen Besuch und stellt alle Regionen vor vergleichbare Herausforderungen.
Alle drei Partnerregionen verfügen über besondere Erfahrungen und Kompetenzen, die den anderen Projektbeteiligten zugutekommen können. Letztlich erwarten sich alle drei Partner Vorteile durch die Kooperation.
Als mögliche Themen von herausragender Bedeutung wurden bereits vorab Tourismus, Dorfentwicklung, Energie, Demografischer Wandel und wirtschaftliche Zusammenarbeit identifiziert.
Inhalt:
Die drei Lokalen Aktionsgruppen Poko ry (Finnland), Welterbe Oberes Mittelrheintal (Deutschland und Hunsrück (Deutschland) möchten im Rahmen gemeinsamer Workshops konkrete Maßnahmen der künftigen Zusammenarbeit zwischen den Regionen erörtern.
Die Partner haben im Mai 2010 eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Dabei wurden gemeinsame Ziele festgelegt und bestimmte Handlungsfelder definiert. Am Beginn der Zusammenarbeit soll der "Austausch von Informationen, Erfahrungen, Innovationen und Wissen zwischen den Partnern" im Vordergrund stehen. Dieser Austausch soll der Entwicklung von Einzelprojekten der Partner dienen, die nach Möglichkeit allen Projektbeteiligten einen Mehrwert bringen.
Zur Vorbereitung aller weiteren Vorhaben innerhalb der Kooperation werden vier Workshops unter Beteiligung der relevanten Zielgruppen durchgeführt, jeweils zwei in Finnland und Deutschland. Jede Partner-LAG ist für die Auswahl und Ansprache der möglichen Teilnehmer verantwortlich. die Workshops sollen in einzelnen Themengruppen gemeinsame Maßnahmen entwickeln und vorstrukturieren.
Die Workshops werden anschließend evaluiert und deren Ergebnisse durch die LAG-Geschäftsstellen zusammengefasst. Die entstandenen Projektvorschläge werden hinsichtlich ihrer zeitlichen, personellen, finanziellen und fördertechnischen Durchführbarkeit bewertet. Diese Folgeprojekte sollen anschließend in gesonderte Projektanträge münden.
Als eine konkrete Maßnahme wurde bereits eine Mitwirkung verschiedener Partner aus der finnischen Partnerregion beim Gourmetfestival "à la région" im Juni 2011 auf der Burg in Kastellaun festgelegt. Dabei wird die LAG Hunsrück die Partner aus der LAG Poko ry unterstützen. Parallel dazu wird ein Koch aus Finnland in einem Betrieb im Hunsrück und/oder am Mittelrhein hospitieren, aber auch typische Speisen aus der Region für Gäste zubereiten.
Aufgebaut wird eine gemeinsame dreisprachige (finnisch, deutsch, englisch) Internetseite. Diese soll der gegenseitigen Vorstellung der Kooperationspartner, der Präsentation der Projekte, dem Austausch von Nachrichten und der Außendarstellung der Kooperation dienen. Sie könnte aber auch die Möglichkeit bieten, weitere deutsch-finnische Kooperationen darzustellen.
Zur Optimierung der Zusammenarbeit ist beabsichtigt, einem/r Praktikanten/in jeweils vier Wochen in beiden deutschen LAG-Geschäftsstellen die Möglichkeit zu geben, die Arbeit an transnationalen Projekten kennenzulernen und die operative Arbeit zu unterstützen. Dabei sollen deutsche und finnische Sprachkompetenzen vorhanden sein.
Ziele:
Mit dem Projekt sollen Möglichkeiten der Zusammenarbeit in den folgenden, im Kooperationsvertrag festgelegten, Themenfeldern erörtert und gegebenenfalls projektiert werden:
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Austausch von Informationen, Erfahrungen, Innovationen und Wissen zwischen den Partnern
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Erhöhung und Vermarktung des touristischen Potenzials der Regionen / Neue Wege im Tourismus
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Nachhaltige Entwicklung der Dörfer als Lebensräume der Zukunft / Maßnahmen zur
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Bewältigung der Folgen des Demografischen Wandels
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Förderung der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz
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Stärkung der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Arbeitsmarktes
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Förderung der Chancengleichheit und Schaffung barrierefreier touristischer Angebote
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Bewahrung der Regionalen Kultur und Regionalen Identität
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Stärkung der Daseinsvorsorge
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Förderung von Wirtschaft und Bildung
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Weiterentwicklung der Erlebnis- und Erholungsfunktionen in den Regionen
Zielgruppen:
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Hersteller regionaler Produkte aus Landwirtschaft, (Kunst-)Handwerk
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Gastronomie und Beherbergungsgewerbe
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Kleine und mittlere Unternehmen, die eine Internationalisierung anstreben
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Studenten, Schüler, Auszubildende, Praktikanten
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Vereine, Jugendorganisationen, Landfrauen,
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Dörfer
Mögliche konkrete Entwicklungsziele:
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Verbesserung der Vermarktung regionaler Produkte und stärkere Einbeziehung in örtliche Gastronomie (Austausch von Erfahrungen)
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Steigerung der Besucherzahlen in beide Richtungen durch gezielte Anpassung und Auswahl der Angebote entsprechend der Wünsche und Bedürfnisse der Gäste aus Finnland/Deutschland (Entwicklung spezifischer Anspruchsprofile der Touristen)
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Entwicklung nachfrageorientierter Tourismuspakete in den Partnerregionen (Sport, Wandern, Golf, Angeln, Radfahren, Kanufahren, Jagd, Reiten, Senioren, Kinder und Jugendliche, Musik, Kulinarisches)
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Vorbereitung gegenseitiger Marketingauftritte (z. B. Teilnahme der finnischen Partner an à la région 2011 in Kastellaun)
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Herausstellen der regionalen Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale und Nutzung für künftiges Regionalmarketing
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Herausfinden der passenden Zielgruppen in den drei Destinationen für verschiedene Produkte und Dienstleistungen
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Verbesserung des Zugangs von KMU zum Markt in der Partnerregion
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Steigerung der direkten wirtschaftlichen Zusammenarbeit
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Schaffung von Voraussetzungen für einen verbesserten Austausch von Studenten, Schülern, Auszubildenden, Praktikanten
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Etablierung eines regelmäßigen Austauschs von Jugendgruppen, Vereinen
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Vorbereitung von gegenseitigen Informationsbesuchen von Gemeindevertretern (Dorfentwicklung)
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Schaffung einer Austauschplattform für die Bewältigung der Folgen des Demografischen Wandels (Dörfer, Betriebe)
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Präsentation der Regionen bei regionalen Messen und Märkten in den Partnerregionen
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Einbindung relevanter Unternehmen (Reisebüros, Busunternehmen, Hotels, Restaurants, Anbieter sonstiger Dienstleistungen)
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Einbindung relevanter Institutionen (Landfrauenverbände, Urlaub auf dem Bauernhof, „SooNahe“, Handwerkskammer, usw.)
Besonderheiten:
Eine Besonderheit stellt die direkte Flugverbindung zwischen den Regionen dar. Internationale Flughäfen in strukturschwachen ländlichen Räumen sind ungewöhnlich. Ein Austausch auf touristischem und wirtschaftlichem Gebiet wird erheblich erleichtert, zumal die Preise der Low Cost Carrier auch breiten Bevölkerungsschichten die Chance bieten, das jeweils andere Land kennenzulernen.
Zugleich eröffnen die Flughäfen den Regionen aber auch große Chancen, stellen sie indes ebenso vor große Herausforderungen. Die Gebiete und deren Akteure verfolgen unterschiedliche Strategien, deren Ansätze eventuell aber übertragbar sind und gemeinsam weiterentwickelt werden könnten.
Perspektiven:
Bereits in der Vorbereitungsphase und zu Beginn des Projektes wurden konkrete Felder der Zusammenarbeit aufgetan. So präsentierte ein Stand aus Finnland regionale Produkte bei einem lokalen Weihnachtsmarkt auf dem Hunsrück. PoKo ry nimmt an einer regionalen Messe teil, in deren Rahmen eine deutsch-finnische Wirtschaftskooperationsbörse veranstaltet wird. Weiterhin läuft bereits ein Austausch von Gastronomen. Dieser wird mit der Mitwirkung von Köchen aus der finnischen Partnerregion bei einem regionalen Gourmetfestival einen ersten Höhepunkt erfahren.
Die Zusammenarbeit im Bildungs- und Ausbildungsbereich zielt auf eine sehr junge Gruppe ab, der schon früh ein Verständnis für europäische Partner vermittelt werden soll. Damit sollen neue Vernetzungsstrukturen aufgebaut werden.
Touristisch und wirtschaftlich sind Synergien zu erwarten, die auch mittel- bis langfristig tragfähig erscheinen. Mit gezielten Maßnahmen könnten hier wichtige Impulse gesetzt werden. Es ist zu erwarten, dass alle Partner dauerhaft profitieren können.