Rheinland-Pfalz

Senioren-Wohngemeinschaft Külz

Stand:

24.06.2014

Kontakt:

Peter Wust
Lindenweg 2a
55471 Neuerkirch

Weitere Partner:

Dorfgemeinschaft Külz e. V.
Aloys Schneider
Gass 1a
55471 Külz
Tel.: 06761 / 14912
Fax.: 06761 / 918827
E-Mail: Gemeinde@kuelz.de

ELER-Förderung:

nein

Finanzierung:

  • Landesmittel 44.182 EUR
  • ELER-Mittel 54.001 EUR
  • Eigenmittel des Trägers

Laufzeit:

14.06.2012 bis 28.01.2014

Themen:

  • Demografischer Wandel
    • Anpassung
  • Dorferneuerung und -entwicklung
    • Innenentwicklung
  • Gesellschaft und Soziales
    • Daseinsvorsorge

Förderperiode:

  • ELER 2007 - 2013

Beschreibung

Zusammenfassung:

Im Projekt wurde eine innerörtliche private Leerstandsimmobilie durch den Inhaber zu einer Senioren-Wohngemeinschaft umgebaut. Die Inneneinrichtung wurde dann mit Mitteln des BMFSFJ gefördert.

Das Vorhaben passt sich ein in die vielfältigen Aktionen im Hunsrückdorf Külz. Mit LEADER-Mitteln wurde z. B. ein Bürgerbus/Seniorenmobil im Jahr 2009 erworben. Auch wurde im Dorf eine virtuelle Wohngemeinschaft aufgebaut. Ein Projekt zur Nachbarschaftshilfe existiert ebenfalls.

Die Senioren-WG ist ein vorbildhaftes Public Private Partnership-Projekt.

Ausgangssituation:

Im Hunsrückdorf Külz wird seit einigen Jahren sehr intensiv an Stretegien für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde gearbeitet. Unter starker Bürgerbeteiligung wurden verschiedene Projekte entwickelt. Dazu zählen neben Vorhaben im Energiebereich auch soziale Maßnahmen. Was fehlte, war eine Einrichtung, die es älteren Menschen ermöglicht, ihren Lebensaband auch dann im Dorf zu erleben, wenn sie keine pflegenden Angehörigen vor Ort haben. Eine Leerstandsimmobilie in innerörtlicher Lage bot sich letztlich für die Realisierung an.

Aufgrund recht hoher Pachteinnahmen aus Windkraftanlagen auf Gemeindegebiet verfügte das Dorf über die erforderlichen Eigenmittel zur Umsetzung ihrer Ideen.

Inhalt:

Nachdem zunächst beabsichtigt war, eine Senioren-Wohngemeinschaft komplett neu zu erbauen, fand sich als bessere Alternative die Umnutzung eines Bestandsgebäudes im Dorf. Das leerstehende Gebäude wurde als LEADER-Projekt durch den Inhaber in enger Abstimmung mit der Ortsgemeinde Külz und dem Verein Dorfgemeinschaft Külz e.V. sowie dem LAG-Management umgebaut.

Die vorhandene Bausubstanz erfüllte alle wesentlichen Bedingungen, die für die Umsetzung des Projektes notwendig waren. Die einzelnen Wohnungen wurden mittels eines Aufzuges barrierefrei erreichbar gemacht. Das Gebäude wurde zudem nach modernen energetischen Gesichtspunkten wärmegedämmt. Damit soll gewährleistet werden, dass die Unterbringung, Verpflegung und Betreuung den monatlichen Betrag von 1.000 Euro nicht übersteigt und somit von Normalrentnern erbracht werden kann.

Der Betrieb der Wohngemeinschaft wird von der Dorfgemeinschaft Külz e.V. geleistet, eventuelle Pflege wird von einem Pflegedienst erbracht. Da es das Ziel der Külzer Dorfgemeinschaft ist, dass jeder im Dorf alt werden kann, entstand die Idee für die Senioren-WG.

Da nicht alle Mitbürger in den eigenen vier Wänden bis zum Tode betreut werden können, sollte innerhalb des Dorfes eine Einrichtung geschaffen werden, in der Senioren betreut und gegebenenfalls gepflegt werden können. Die Dorfgemeinschaft möchte nicht zu den Mitbürgern, wenn sie nicht mehr alleine leben können, sagen: "Für Dich ist hier im Dorf kein Platz mehr. Es gibt Heime in Simmern, Kastellaun und Gemünden, da gehörst Du hin."

In der Einrichtung treffen sich auch die daheim lebenden Senioren tagsüber. Zudem finden auch die im Normalfall daheim betreuten Senioren kurzfristig Aufnahme, um Angehörige zeitweise zu entlasten.

Im Dorf wird aktive Nachbarschaftshilfe betrieben und organisiert. Ein Bürgerbus/Seniorenmobil sorgt dafür, dass mobilitätseingeschränkte und ältere Personen zum Einkaufen oder zum Arztbesuch gefahren werden können. Eine virtuelle Wohngemeinschaft existriert ebenfalls, die in dem lanngezogenen Straßendorf mit abseits gelegenen Ortsteilen für eine leichtere Kommunikation sorgt. Mit dem Verein Dorfgemeinschaft Külz e.V. hat man eine Einrichtung geschaffen, die alle diese Projekte verbindet und koordiniert.

Sehr aktiv ist die Gemeinde auch im Bereich erneuerbarer Energien. So stehen auf dem Gebiet des Ortes mehrere Windkraftanlagen, die mit ihren Pachterlösen der Gemeinde eine solide Basis für ihre Vorhaben liefern. Nahwärmenetze werden bereits betrieben bzw. geplant.

Ziele:

Jeder kann im Dorf alt werden, egal wie alt er ist!

Besonderheiten:

  • öffentlich-private Projektpartnerschaft
  • zugleich Beseitigung eines innerörtlichen Leerstands
  • Schaffung dezentraler Senioren-Wohneinheiten
  • Energieoptimierung
  • Teil eines umfangreichen Maßnahmenpakets für alle Generationen im Dorf

Perspektiven:

Die Anlage wird sehr gut angenommen. Sie steigert die Attraktivität des Dorfes. Als Ort der Kommunikation hat sie sich bewährt. Die Akzeptanz der Bewohnern ist sehr hoch. Vor allem ist es gelungen, eine in das Dorfleben integrierte Einrichtung zu schaffen.

Für Nachhaltigkeit ist gesorgt, da mit der Maßnahme Einnahmen erzielt werden, die wiederum in den Erhalt und die Optimierung fließen werden.

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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