Biogas heizt Wohnhäuser und Fischaufzuchtbecken
Günter Kroke, Vorstandsmitglied der Agrargenossenschaft Jesewitz e.G. am Fischaufzuchtbecken Bild: Delitzscher Land e.V.
Stand:
09.05.2011
Kontakt:
Agrargenossenschaft e.G. Jesewitz
Bergstraße 8
04838 Jesewitz
Dr. Reiner Dietrich (Projektträger)
Telefon: 03 42 41 / 5 02 15
E-Mail: agrarjesewitz@t-online.de
ELER-Förderung:
ja
Finanzierung:
Wärmetrasse: Förderung über die ILE-Richtlinie zu 40 % Fischzuchtanlage: Förderung über Richtlinie Aquakultur und Fischerei Sachsen Eigenmittel jeweils durch den Projektträger, die Agrargenossenschaft Jesewitz e.G.
Laufzeit:
05.08.2009 bis 01.11.2010
Themen:
- Erneuerbare Energien
- Bioenergie
- Nahwärmesysteme
- dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien
- Landwirtschaftliche Produkte
- Produkte im Lebensmittelbereich
- Wasser
- Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft
- Diversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe
Förderperiode:
Beschreibung
Zusammenfassung:
Die Agrargenossenschaft Jesewitz e.G. nutzt die Abwärme ihrer Biogasanlage in Ochelmitz gleich mehrfach: Das Unternehmen verlegte eine Wärmetrasse in das Dorf, um die Bewohner mit umweltfreundlicher und kostengünstiger Wärme aus der Biogasanlage zu versorgen. Etwa 90% der Haushalte schlossen sich an. Die Verlegung der Wärmetrasse wurde zu 40% durch die Richtlinie ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) des Freistaates Sachsen gefördert.
Weiterhin beheizt die Abwärme 22 Wasserbecken, in denen Afrikanische Welse (Clarias gariepinus) gezüchtet werden. Die Setzlinge wachsen in 5 Monaten auf ein Lebendgewicht von etwa 1,5 kg heran. Zur gemeinsamen Produktion und Vermarktung wurde 2008 die Genossenschaft Fischgut Mitte e.G. gegründet. Die Fische werden in Zusammenarbeit mit der Partnergenossenschaft Fischgut Nord e.G. und der Wermsdorfer Fisch GmbH mit Sitz in Espenhain sowie direkt ab Hof vermarktet.
Ausgangssituation:
In der Biogasanlage fallen bei voller Leistung jährlich über 4,5 Mio. kWh Wärme an. Maximal 1/3 davon wird zum Beheizen der Fermenter der Biogasanlage, also zum Eigenverbrauch, benötigt. Das Unternehmen suchte nach Abnahmequellen für die Wärme und alternativen Einkommensmöglichkeiten.
Das Projekt führt das Projekt "Biogasanlage Ochelmitz - Nachnutzung der Abwärme" fort.
Inhalt:
Wärmetrasse: Bau einer 1.700 m langen Wärmetrasse zwischen der Biogasanlage und dem Dorf Ochelmitz, Anschluss von 26 Haushalten und von einem Unternehmen.
Fischzuchtanlage: Umbau der ehemaligen Fahrzeughalle, Einbau der Fischzuchtanlage mit 22 ca. 5 qm großen Aufzuchtbecken, der automatischen Fütterungsanlage und dem Steuerungssystem.
Ziele:
- effiziente Nutzung erneuerbarer Energie
- Kostenersparnis für die Dorfbewohner
- Diversifizierung in der Landwirtschaft
- alternative Einkommensmöglichkeiten für das Landwirtschaftsunternehmen
- Entwicklung eines neuen regionalen Produktes
Besonderheiten:
Fischzuchtanlage: Vergärung der Abprodukte aus der Fischzuchtanlage in der Biogasanlage. Die Abwärme wird in zweifacher Hinsicht genutzt - durch die örtliche Bevölkerung und für einen neuen Betriebszweig im Landwirtschaftsunternehmen. Gleichzeitig wird ein neues regionales Produkt erzeugt und vermarktet. Die Fischzuchtanlage ist die erste ihrer Art innerhalb der Fischgut Mitte e.G.
Perspektiven:
Sowohl Wärmetrasse als auch Fischzuchtanlage sind auf einen langfristigen dauerhaften Betrieb ausgelegt. Der Anschluss weiterer Haushalte an die Wärmetrasse ist möglich. Das Projekt hat Verbindungen zu anderen Projekten in der Region: Wärmetrasse Ochelmitz Biogasanlage Ochelmitz Fischzuchtanlage Ochelmitz