Schleswig-Holstein

Modellprojekt JugendMobil – Jugendarbeit im ländlichen Raum

Kinder, Jugendliche und Erwachsene stehen vor und neben einem blauen Kleinbus und sitzen auch darin.

Fahrer und Fahrgäste des JugendMobils freuen sich über den Zuwachs an Mobilität Bild: AktivRegion Südliches Nordfriesland

Stand:

05.08.2014

Kontakt:

Kreisjugendring Nordfriesland
Soltbargen 6c
25813 Husum
Ute Babbe
Telefon: 04841 / 66 36 26

Weitere Partner:

Zahlreiche Kooperationspartner:

  • Arbeitskreis Kinder und Jugend
  • Jugendzentren
  • Einrichtungen für Kinder und Jugendliche
  • Agentur für Arbeit
  • Sozialzentrum
  • Ehrenämtler

ELER-Förderung:

nein

Finanzierung:

Gesamtkosten 33.915 EUR

  • Zuschuss Europäische Union 6.844 EUR
  • Zuschuss Kreis Nordfriesland 5.600 EUR
  • Eigenmittel: 21.469 EUR

Laufzeit:

01.02.2013 bis 01.10.2013

Themen:

  • Demografischer Wandel
    • Anpassung
  • Gesellschaft und Soziales
    • bürgerschaftliches Engagement
    • Jugendprojekte
  • Grundversorgung und Infrastruktur
    • Mobilität

Förderperiode:

  • ELER 2007 - 2013

Beschreibung

Zusammenfassung:

Das JugendMobil, ein Kleinbus mit insgesamt neun Sitzen, bringt die Kinder und Jugendlichen Nordfrieslands gemeinsam zu Freizeit- und Kulturangeboten. Obwohl sie in weit verstreuten Dörfern leben, können sie mit dem JugendMobil einfacher soziale Kontakte pflegen und ihre Region kennen lernen. Die über 30 Jugendeinrichtungen erzielen mit ihren Angeboten eine höhere Reichweite und können durch die Vernetzung mehr und qualitativ höherwertige Ausflüge anbieten.

Jeder Besitzer eines Führerscheins der Klasse B darf das Fahrzeug fahren. Die Fahrer werden ehrenamtlich über die Jugendeinrichtungen organisiert.

Das JugendMobil leistet damit einen Beitrag dazu, dass der ländliche Raum Nordfrieslands für Familien attraktiv bleibt. Es unterstützt die regionale Bindung und die soziale Entwicklung junger Menschen. Durch die Kooperation zwischen den Jugendeinrichtung können diese sich trotz rückläufiger Zahlen nachhaltiger aufstellen.

Ausgangssituation:

In der AktivRegion Südliches Nordfriesland gibt es bislang über 30 Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Diese Einrichtungen tragen einen wesentlichen Teil dazu bei, dass auch der ländliche Raum für Familien attraktiv bleibt. Sie unterstützen die regionale Bindung und die soziale Entwicklung. Durch den demografischen Wandel (aufgrund der niedrigen Geburtenrate leben im ländlichen Raum immer weniger Personen unter 25 Jahren) werden jedoch zunehmend mehr Einrichtungen für Kinder und Jugendliche bedroht. Vor diesem Hintergrund gilt es, das bestehende Angebot und damit die Lebensqualität für junge Menschen aufrecht zu erhalten.

Zu diesem Zweck wurde bereits 2009 das Projekt "Vernetzung der Jugendarbeit" ins Leben gerufen, wobei das Amt Nordsee-Treene die Trägerschaft übernahm. Ziel des Projektes war es, verschiedene Einrichtungen im Bereich Kinder und Jugend besser zu vernetzen und größere Transparenz zu schaffen. Im Zuge des Projektes wurde eine Internetseite geschaffen, auf der sich die Einrichtungen vorstellen können. Zudem ist dort ein gemeinsamer Veranstaltungskalender eingerichtet worden. Durch die neu geschaffene Transparenz und Kooperationen erhöht sich das Angebot für Kinder und Jugendliche und die Jugendeinrichtungen stellen sich nachhaltiger auf.

Eine nach wie vor zentrale Herausforderung für die Jugendlichen in ländlich geprägten Regionen ist das Thema selbstbestimmte Mobilität. Um etwa das vernetzte Angebot der regionalen Jugendeinrichtungen effektiver nutzen zu können, müssen die Jugendlichen sich zwischen den einzelnen Orten möglichst unkompliziert und selbstständig bewegen können. Darüber hinaus ist die gesamte soziale Entwicklung durch die Qualität der Erreichbarkeit von Freizeit- und Kulturangeboten geprägt: Mobilität ist eine Voraussetzung für die eigenständige Suche nach neuen Freunden, Orten und Kontakten. Durch den ÖPNV ist eine ausreichende selbstbestimmte Mobilität nur sehr eingeschränkt gewährleistet.

Inhalt:

Zur Weiterentwicklung des Projektes "Vernetzung der Jugendarbeit" und dessen verbesserter Praktikabilität verfolgte der Arbeitskreis Kinder und Jugend der AktivRegion Südliches Nordfriesland das Ziel, die Vernetzung durch eine Verbesserung der Mobilität der Kinder und Jugendlichen zu erhöhen. Innerhalb des Arbeitskreises waren sowohl die Jugendzentren vertreten, als auch das Sozialzentrum und die Agentur für Arbeit sowie Ehrenamtliche aus dem Aufgabenbereich Jugend und Kinder. Durch die Erhöhung der Mobilität sollte es allen Kindern und Jugendlichen möglich gemacht werden, die Angebote der verschiedenen Jugendeinrichtungen zu nutzen.

Die Kinder und Jugendlichen wohnen weit verstreut innerhalb der Dörfer Nordfrieslands. Immer häufiger sind beide Elternteile berufstätig, so dass den Kindern nur der ÖPNV bleibt, der häufig vor allem in den Abendstunden und am Wochenende unzureichend ist. Ein Beispiel aus der Praxis: Für einen Theaterkurs des Jugendzentrums Sankt Peter-Ording nehmen viele Kinder und Jugendliche bereits weite Wege bis 25km auf sich, die sie jedoch jedes Mal vor neue Herausforderungen stellen und die jedes Mal neu organisiert werden müssen. Dadurch ist eine regelmäßig Teilnahme schwierig.

Das JugendMobil, ein Kleinbus mit insgesamt neun Sitzen, macht es möglich die Kinder und Jugendlichen einzusammeln und zu den Angeboten zu bringen. Dabei kann jeder mit Führerschein der Klasse B das Fahrzeug fahren. Die Fahrer werden ehrenamtlich über die Jugendeinrichtungen organisiert.

Dabei stellt das JugendMobil keine Ergänzung des ÖPNVs dar, sondern ermöglicht individuelle Mobilität, die auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendliche und deren Wohnorte abgestimmt ist. So können vor allem Kinder direkt vor der Haustür abgeholt werden.

Ziele:

Das Modellprojekt JugendMobil verfolgt das Ziel, das Angebot der bestehenden Jugendeinrichtungen für Kinder und Jugendliche besser erreichbar zu machen. Dadurch erhöhen sich die tatsächlichen Mölgichkeiten der Kinder und Jugendlichen und die Lebensqualität wird gesteigert. Auch Angebote des Arbeitsamtes oder Veranstaltungen zum Thema Ausbildung und Praktikum können gemeinsam organisiert werden.

Perspektiven:

Die gemeinsame Durchführung und Organisation von Aktionen wird zukünftig auch die Zusammenarbeit der Jugendeinrichtungen fördern. Dadurch wird das bereits laufende Projekt "Vernetzung der Jugendarbeit" hervorragend weiterentwickelt. Der nachhaltige Betrieb der Jugendzentren wird verbessert, da aufgrund der erhöhten Mobilität der Jugendlichen eine größere Zahl an potenziellen Teilnehmern entsteht. Darüber hinaus wird ein niedrigschwelliges Angebot für Jugendliche geschaffen, die derzeit nicht die Möglichkeit haben die Angebote der Einrichtungen im Jugendbereich wahrzunehmen. Demnach wird ein Beitrag geleistet, um den Folgen des demografischen Wandels im ländlichen Raum aktiv zu begegnen. Die erfolgreiche Arbeit in der Vernetzung der Jugendarbeit in Nordfriesland soll zudem mit weiteren gemeinsamen Projekten fortgeführt werden.

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